Ein Blick in die Energiewelt von 2040

Wieviel Energie braucht Deutschland in der Zukunft? Wofür genau wird sie benötigt? Welche Energieträger können den Bedarf decken? Wie entwickeln sich die einzelnen Sektoren? Und was bedeutet das für die Klimaziele?

Das alles sind Fragen, zu denen ExxonMobil in der neuen Energieprognose für Deutschland fundierte Einschätzungen bis in das Jahr 2040 gibt. Die Ergebnisse stützen sich auf Rahmendaten, Analysen und Hochrechnungen, die ExxonMobil für die eigene strategische Planung heranzieht.

„Wir nutzen Energie immer effizienter und benötigen dadurch im Jahr 2040 in Deutschland ein Drittel weniger Primärenergie als heute“, betont Florian Barsch, Vorstandvorsitzender von ExxonMobil in Deutschland. „Gleichzeitig wird auch die CO2-Intensität unserer Energieversorgung deutlich abnehmen – nach unserer Prognose wird Erdgas ab 2030 der Energieträger Nummer 1 in Deutschland und leistet gemeinsam mit den erneuerbaren Energien einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.“

Veränderung im Energiemix

Dank steigenden Energiebewusstseins sowie effizienterer Technologien wird trotz stetig wachsender Wirtschaft weniger Energie verbraucht. Mit einem Anteil von zusammen mehr als 60 Prozent bleiben Mineralöl und Erdgas die wichtigsten Energieträger. Die Erneuerbaren Energien wachsen mit rund 30 Prozent am stärksten und tragen mit einem Viertel zur Deckung des Energiebedarfs bei. Windenergie (an Land und auf See) wird weiterhin ausgebaut und verdoppelt bis 2040 ihren Beitrag am Energiemix.

Erdgas und Erneuerbare: Pfeiler der Stromerzeugung in 2040

Der größte Teil des Gesamtenergieverbrauchs entfällt mit rund 40 Prozent auf den Einsatz zur Stromerzeugung. Verschiedene Energieträger sind in unterschiedlichem Maße an der Stromerzeugung beteiligt. „Der Stromverbrauch bleibt bis 2040 auf dem aktuellen Niveau, wobei der dafür notwendige Energieeinsatz um mehr als ein Drittel zurückgeht“, erläutert Diplom-Ökonom Klaus Torp, der bei ExxonMobil für die deutsche Energieprognose verantwortlich ist. „Dieser Rückgang ist nur duch effizientere Kraftwerkstechnologien und einen veränderten Erzeugungsmix hin zu mehr Erdgas und erneuerbaren Energien möglich. Mit jeweils 40 Prozent werden diese beiden Energieträger in 2040 für die Stromerzeugung verantwortlich und damit die tragenden Säulen hin zu einem klimaschonenden Erzeugungsmix sein.“

Fossile Energieträger versorgen auch zukünftig Haushalte mit Wärme

Mehr als zwei Drittel des Heizenergiebedarfs der deutschen Haushalte wird derzeit durch Erdgas (47 Prozent) und Mineralöl (23 Prozent) gedeckt. In 2040 werden es dagegen nur noch knapp 50 Prozent sein. Dann tragen die erneuerbaren Energien (Biomasse & Solarthermie) über ein Drittel zur Wärmeversorgung bei. Steigende Energieeffizienz sorgt auch hier dafür, dass der Bedarf an Heizenergie bis 2040 um ein Fünftel zurückgehen wird. Und das trotz zunehmender Wohnfläche je Einwohner.

Mineralöl bleibt im Verkehrssektor unverzichtbar

„Besonders spannend ist die Entwicklung im Verkehrs- und Mineralölsektor“, so Torp. 2040 sind rund 46 Millionen Pkw auf deutschen Straßen unterwegs. Langfristig werden sich in Deutschland Antriebskonzepte mit dem geringsten CO2-Ausstoß im gesamten Lebenszyklus durchsetzen. Nach Einschätzung von ExxonMobil sind immer mehr Autos mit Antrieben unterwegs, die keine Verbrennungsmotoren sind. Die anderen Antriebe steigen bis 2040 auf mehr als ein Drittel im Pkw-Bestand. Rund ein Fünftel des Flottenmix sind dann reine Elektroautos. Knapp zwei Drittel aller Pkw werden noch von Verbrennungsmotoren angetrieben. Die Dieseltechnologie bleibt auch langfristig - trotz aller aktuellen Diskussionen - ein wichtiger Bestandteil, wie auch Pkw mit Ottomotoren. Damit bleibt Mineralöl im Verkehrssektor unverzichtbar, wenn auch der Bedarf an Otto- sowie Dieselkraftstoff abnimmt. Der Rückgang bei Dieselkraftstoff wird durch den Bedarf aus dem rund ein Viertel steigenden Straßengüterverkehr abgedämpft; denn dort bleibt der Diesel auch in 2040 die wichtigste Antriebstechnologie.

Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen

Die energiebedingten CO-Emissionen halbieren sich bis 2040 verglichen zu 1990. Besonders die Veränderungen im Energiemix wirken sich hier positiv aus. Allerdings kann die CO2-freie Kernenergie nicht vollständig durch erneuerbare Energien ersetzt werden, hier sind ergänzend fossile Energieträger notwendig. Auch bei einem wachsenden Anteil von Erdgas, das die niedrigsten Emissionen unter den fossilen Energieträgern aufweist, verläuft die CO2-Reduzierung langsamer als geplant. Näher kommen könnte man den Zielen der Bundesregierung zum Klimaschutz mit erhöhtem Erdgas-Einsatz in der Stromerzeugung, denn Erdgas emittiert bei der Verbrennung bis zu 60 Prozent weniger CO2 als Kohle. In 2017 wurde bereits mehr Erdgas in den Kraftwerken zur Strom- und Wärmeversorgung eingesetzt (+6 Prozent). Im Verkehrssektor lassen sich die Pkw-Emissionen um 30 Millionen Tonnen CO2 senken, wenn Verbrennungsmotoren mit heute verfügbarer Technologie konsequent sparsamer gemacht werden.

„Wir werden im Energieverbrauch immer effizienter, setzen deutlich weniger Energie zur Erzeugung unseres Stroms ein und benötigen weniger Heizenergie bei mehr Wohnraum. Zudem wächst im Energiemix der Anteil der Energieträger, die weniger CO2 ausstoßen. Beides sind Schlüssel um klimafreundlicher zu leben“, bilanziert Klaus Torp.