Der Weg zum Erdgas
In diesem Artikel
Erfolgreich erkundet
Wurde bei der Erkundung des Untergrunds ein potenzielles Erdgasvorkommen entdeckt, geht es an die Planung. Zuerst wird ein Bohr- beziehungsweise Förderplatz errichtet – der ist in etwa so groß wie ein Fußballfeld. Hier befindet sich auch der Bohrtum, der symbolhaft für die gesamte Erdgas- und Erdölindustrie steht. Tatsächlich steht er allerdings nur etwa drei Monate auf dem Platz. Ist der Bohrvorgang abgeschlossen, wird der Turm abgebaut. Zurück bleibt lediglich ein rund zwei Meter hohes, sogenanntes „E-Kreuz“ (Eruptionskreuz), das den Bohrlochabschluss bildet.
Die Technik am Bohrloch
Bis zu 5.000 Meter tief muss man bohren, um auf Erdgas zu stoßen und es fördern zu können. Dafür wird zunächst ein massives Standrohr in die Erde gerammt, um das Grundwasser von der Bohrung hermetisch abzudichten.
Gebohrt wird mit dem sogenannten Rotary-Verfahren. Dabei überträgt ein rotierendes Bohrgestänge aus nahtlosen, neun Meter langen Gestängerohren Drehbewegungen auf einen Meißel, der den Boden zerkleinert und sich so ständig tiefer bewegt.
Die Bohrung erfolgt in mehreren Etappen, die jeweils mit einem Stahlrohr ausgekleidet werden. Durch die verschiedenen Etappen verkleinert sich das Bohrloch wie ein Teleskop im Verlauf von anfangs etwa 70 Zentimetern bis auf 10 Zentimeter. Die so entstehenden Zwischenräume der einzelnen Stahlrohre werden mit Spezialzement ausgefüllt. Auf diese Weise entsteht eine mehrschichtige Schutzwand aus Zement und Stahlrohren. Damit das Erdgas zum Bohrloch fließen kann, wird das untere Teilstück perforiert, also mit kleinen Löchern versehen.
Oberste Priorität: Trink- und Grundwasserschutz
Für uns gilt: Grundwasserschutz geht vor Energiegewinnung und hat bei der Erdgasförderung oberste Priorität! Die trinkwasserführenden Schichten reichen in den für ExxonMobil relevanten Aufsuchungs- und Fördergebieten Norddeutschlands üblicherweise bis maximal 200 Meter tief. Die erdgasführenden Schichten liegen hingegen bei rund 1.000 bis 5.000 Metern. Zwischen den trinkwasserführenden Schichten und der Erdgaslagerstätte befindet sich also ein viele hundert bis mehrere tausend Meter starkes Deckgebirge. Trinkwasserführende Schichten werden einzig durch die Bohrung berührt. Zusätzlich sorgen verschiedene Maßnahmen, zum Beispiel die hermetische Abdichtung des Bohrplatzes sowie ein Untertage-Sicherheitsventil, das im Förderstrang eingebaut ist, dafür, dass der Grundwasserschutz zu jeder Zeit sichergestellt werden kann.
Jahrezehntelange Förderung
Sind die Bohrungsarbeiten abgeschlossen, wird die Produktion vorbereitet: der Bohrturm wird abgebaut, der Bohrplatz zurückgebaut und eine Fördereinrichtung, das E-Kreuz, installiert. Im Idealfall kann nun jahrezehntelang Erdgas gefördert werden. Um die Sicherheit jederzeit zu gewährleisten, finden regelmäßige Kontroll-Befahrungen und Wartungsarbeiten statt.
Umgang mit Lagerstättenwasser
Während der Förderung kommt oftmals nicht nur Erdgas zutage, sondern auch so genanntes Lagerstättenwasser – etwas, das sich natürlicherweise in der Lagerstätte befindet.
Die Zusammensetzung des Wassers hängt von der jeweiligen Gesteinsschicht ab. In Norddeutschland besteht es in der Regel aus stark salzhaltigen Lösungen sowie geringen Mengen an Kohlenwasserstoffen. Je nach Lagerstätte können auch andere Stoffe wie Quecksilber oder natürliche schwach radioaktive Stoffe, sogenannte NORM-Stoffe, enthalten sein.
Wie das anfallende Lagerstättenwasser nach der Förderung fachgerecht und sicher entsorgt wird, zeigt das Video.
Das könnte Sie auch interessieren:
Erdgas aus Deutschland
Erdgas ist ein vielfältig einsetzbarer Energieträger und ein wichtiger Baustein im Energiemix der Zukunft. ExxonMobil sucht und fördert in Deutschland, auschließlich in Niedersachsen, seit Jahrzehnten sicher und mit höchsten Umweltstandards Erdgas.Wo fördert ExxonMobil in Deutschland Erdöl?
Die ExxonMobil Production Deutschland GmbH mit Firmensitz in Hannover betreibt für die BEB Erdgas und Erdöl GmbH und die Mobil Erdgas und Erdöl GmbH vorwiegend in Norddeutschland Erdgas- und Erdölproduktionsanlagen.