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ExxonMobil Low Carbon Solutions Präsident Dan Ammann im Interview mit der WirtschaftsWoche
In einem ausführlichen Interview nimmt unser Low Carbon Solutions Präsident Dan Ammann Stellung zur Rolle von ExxonMobil bei den weltweiten Dekarbonsierungsanstrengungen, zu Projekten, Investitionen, Rahmenbedingungen und Perspektiven.
WirtschaftsWoche: Herr Ammann, Sie waren Präsident bei General Motors und Aufsichtsratschef von Opel, haben eine Testfahrerlizenz für den Nürburgring. Was haben Sie heute in Ihrer Garage? Autos mit Verbrennungsmotor oder E-Antrieb?
Dan Ammann: Seit ich in Texas lebe, gehe ich tatsächlich zu Fuß zur Arbeit.
Ihr Ernst? In Houston, wo praktisch jeder überall hin mit dem Auto fährt?
Hier bin ich wahrscheinlich die einzige Person, die das so macht. In meiner Garage habe ich heute aber eine Mischung aus elektrisch und mit Benzin betriebenen, neuen und alten Autos.
Grüne Politiker und Klimaaktivisten sehen die Ölindustrie als Feind. Man hat das Gefühl, als würde die Branche in deren Klimastrategie gar nicht vorkommen. Warum sind Sie da ausgerechnet zum Ölkonzern ExxonMobil gegangen?
Stellt man eine Liste jener Unternehmen auf, die tatsächlich das Potenzial haben, die Umstellung auf eine klimaneutrale Energieversorgung zu beschleunigen, dann steht ExxonMobil meiner Meinung nach ganz oben. Die Öl- und Gasindustrie - insbesondere ExxonMobil - spielt eine zentrale Rolle, um die Energiewende zu schaffen.
Bisher trägt Big Oil maßgeblich zur Erderwärmung bei. Kann die Branche überhaupt Teil der Lösung sein?
Wir müssen Teil der Lösung sein. Die Welt braucht sichere, zuverlässige und erschwingliche Energie. Zugleich muss sie die CO2-Emissionen reduzieren. Ich habe meine Laufbahn an der Wall Street gestartet, war lange in der Autoindustrie, habe im Silicon Valley an selbstfahrenden Autos gearbeitet. Vor etwas mehr als einem Jahr bin ich in die Öl- und Gasindustrie gewechselt. In meiner Karriere habe ich mich mit großen, herausfordernden Themen beschäftigt. Aber der Klimawandel und die Energiewende sind wahrscheinlich die größten Herausforderungen, vor denen die Menschheit derzeit steht. Und wir können da eine Menge beitragen.
Was war Ihr erster Eindruck von der Energiebranche?
Ich habe festgestellt: Man liest von all den Projekten, all den Initiativen. Jede Menge Pressemitteilungen werden herausgegeben. Doch es gibt erstaunlich wenig echte Aktivitäten, erstaunlich wenig reale Projekte zum Senken der Emissionen, die in Gang gekommen sind. Schauen wir uns die Emissionen weltweit seit dem Pariser Klimaabkommen an: Sie sind gestiegen, nicht gesunken. Es hat also keine wirklichen Fortschritte gegeben. Wir müssen jetzt endlich echte Projekte aufbauen, die Emissionen senken, nicht nur darüber reden.
Woran hapert es?
Es wird unglaublich viel Zeit darauf verwendet, darüber zu streiten, was der beste Weg ist, um klimaneutral zu werden. Soll alles elektrisch sein? Soll es grüner Wasserstoff sein? Soll es blauer Wasserstoff sein? Soll es rosa Wasserstoff sein? Tatsache ist, wir werden alles davon brauchen.
Was wird die Rolle von ExxonMobil bei all dem sein?
Die jährlichen globalen Energieemissionen betragen rund 35 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalent. Etwa 80 Prozent stammen aus der Schwerindustrie, der Stromerzeugung und dem gewerblichen Verkehr. Nur rund zehn oder elf Prozent aus dem Leichtfahrzeugverkehr. Die Autoindustrie wird inzwischen elektrifiziert. Aber das ist eben nur ein winziger Teil der Gesamtrechnung. Deshalb konzentrieren wir uns auf die 80 Prozent. Wie können wir die Schwerindustrie, die Stromerzeugung und den kommerziellen Transport dekarbonisieren? Dafür wollen wir jene Fähigkeiten nutzen, die heute schon bei ExxonMobil vorhanden sind. Wir haben schließlich große Erfahrung im Umgang mit Kohlenwasserstoffen, mit der Kohlenstoffabscheidung und der Speicherung. Wir haben Erfahrung mit Wasserstoff. Wir haben Erfahrung mit E-Fuels, mit Biokraftstoffen. Und wir haben Erfahrung mit der Umwandlung von Methanol zu Benzin und von Methanol in Flugzeugtreibstoff. Diese internen Fähigkeiten und Kenntnisse können wir sehr kosteneffizient einsetzen und helfen, die Emissionen zu reduzieren. Das alles sind Themen, in denen wir eine hohe Glaubwürdigkeit haben, wo wir etwas bewirken können.
Sie hatten einen Mangel an Projekten in der Branche bemängelt. Hat ExxonMobil da schon was angestoßen?
In den ersten zwölf Monaten haben wir unter anderem schon die weltweit ersten drei bedeutenden Vereinbarungen über die Abnahme von Kohlendioxid von Drittunternehmen mit einem Ammoniakproduzenten, einem Industriegashersteller und einem Stahlunternehmen unterzeichnet. Das sind CO2-Emissionen im industriellen Maßstab. Allein mit diesen ersten drei Verträgen entlasten wir die Atmosphäre um jährlich fünf Millionen Tonnen CO2. Das entspricht der Umstellung von zwei Millionen Verbrennerautos auf E-Antrieb. Um das in Perspektive zu setzen: So viele E-Autos wurden bis heute in den USA verkauft. Ich bin daher unglaublich optimistisch, was wir schaffen können, wenn wir uns auf diese Industrien fokussieren.
Was machen Sie mit dem abgeschiedenen CO2?
Das lagern wir tief im Untergrund ein. Die ersten Lagerstätten werden wir am Golf von Mexiko einrichten. Hier gibt es gute geologische Voraussetzungen, um CO2 dauerhaft zu speichern. Wir wissen, wie man CO2 abscheidet, wie man es sicher über Pipelines transportiert, und wir kennen uns mit Untergrundgeologie aus, wissen wo der richtige Ort ist, um das Gas dauerhaft und sicher einzulagern. Wir verfügen über die notwenige Expertise.
Dabei handelt es sich um CO2 von Dritten. Was tut ExxonMobil bei eigenen Produkten?
Wir sind hier in Texas gerade dabei, die weltgrößte Anlage zur Herstellung von CO2-armem Wasserstoff aufzubauen. Sie wird pro Jahr etwa eine Million Tonnen produzieren. Etwa die Hälfte davon werden wir benutzen, um die Emissionen in unseren Produktionsanlagen zu reduzieren, indem wir damit Erdgas ersetzen.
„Dadurch wird etwa 98 Prozent weniger CO2 emittiert“
Indem Sie den Wasserstoff mithilfe von Elektrolyseanlagen aus Grünstrom und Wasser herstellen?
Wir produzieren den Wasserstoff aus Erdgas und lagern das entstehende CO2 tief im Untergrund ein. Dadurch wird etwa 98 Prozent weniger CO2 in die Luft emittiert als bisher. Wir können den Wasserstoff außerdem in Ammoniak umwandeln, was ein effizienter Weg ist, um die Energie des Wasserstoffs weltweit zu transportieren.
Viele Aktivisten würden Erdöl und Erdgas lieber gleich im Boden lassen. Das Treibhausgas zu verpressen, sehen sie als inkonsequent an.
Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Frage: Was ist der kosteneffizienteste Weg, um die Emissionen größtmöglich zu reduzieren? Können wir die Energiewende bezahlbar machen? Das Wie sollte dabei erst mal keine Rolle spielen. Es gibt hier einen großen Unterschied zwischen dem Inflation Reduction Act in den USA auf der einen Seite und den Ansätzen der EU. In Europa versucht man den Weg häufig vorzuschreiben. Man darf das nur auf die Art X oder Y oder Z machen. Aber dadurch macht man es per Definition teurer.
Wenn Sie durch das Hauptquartier von ExxonMobil in Houston spazieren, mit den Leuten reden, die schon Jahrzehnte in der Öl- und Gaswirtschaft arbeiten, wie reagieren die auf Ihre Pläne? Sagen die, diesen neuen Unsinn brauchen wir nicht? Oder sind die an Bord?
Als ich in die Firma kam, war ich mir tatsächlich nicht sicher. Es hätte so kommen können, dass die Leute sagen, jaja, setz dich in die Ecke da drüben und mach deine Sache alleine. Passiert ist aber das genaue Gegenteil. Das Ausmaß der Begeisterung ist unglaublich. Der Enthusiasmus für das, was wir tun, ist sehr, sehr groß und wirklich ermutigend. Einer der Vorteile bei ExxonMobil ist, dass wir all diese unglaublichen Fähigkeiten in den Bereichen Technik, Forschung und Durchführung von Großprojekten nutzen und daraus die richtigen Teams zusammenstellen können.
Schauen wir auf die Autoindustrie. Die hat inzwischen mehr als eine Billion Dollar in die Elektrifizierung ihrer Flotten investiert. Wie viel steckt ExxonMobil in das neue klimafreundliche Geschäft?
Die initiale Investition in den nächsten vier oder fünf Jahren wird 17 Milliarden Dollar betragen. Das ist aber nur der Start. Die Schwierigkeit ist weniger das Kapital. Sie besteht darin, die Projekte zu realisieren. Wir machen schließlich Dinge, die vorher noch nie jemand gemacht hat. Die Gesamtinvestition für die ersten drei Projekte liegt bei etwa einer Milliarde Dollar. Und wir haben die gleiche Wirkung wie wahrscheinlich Hunderte Milliarden, die bisher für ein paar Millionen Elektrofahrzeuge ausgegeben wurden.
Occidental Petroleum baut mit dem kanadischen Unternehmen Carbon Engineering zusammen gerade eine Anlage in Texas, die per Direct Air Capture CO2 aus der Luft filtert. Das soll dann ebenfalls im Boden verpresst werden. Auf die Art kann Occidental klimaneutrales Öl verkaufen. Ist das etwas, das auch Ihnen bei ExxonMobil vorschwebt?
Wir haben auch ein großes Technologieprogramm zu Direct Air Capture, an dem wir arbeiten. Wir glauben, dass diese Technik eine entscheidende Rolle bei der Energiewende spielen wird. Die Herausforderung besteht hier darin, das Ganze kostengünstig zu gestalten. Es ist eine Sache, etwas in kleinem Maßstab zu demonstrieren. Aber noch wichtiger ist es, das Ganze zu skalieren und die Kosten so zu senken.
Fossiles Öl auf diese Art klimaneutral zu machen, klingt charmant. Wird das den E-Fuels überlegen sein, die komplett mit Hilfe von Grünstrom hergestellt werden?
Die Welt wird wohl eine Kombination aus beidem nutzen. Hier müssen wir praktisch und pragmatisch vorgehen, anstatt ideologisch. Wenn E-Fuels an einem Ort funktionieren und Direct Air Capture zusammen mit Erdöl an einem anderen, oder wenn beides nebeneinander funktioniert, dann wäre das doch großartig. Denn wir brauchen all diese Dinge.
Sie sind in Chile ein Partner in der derzeit einzigen nennenswerten Fabrik zur Herstellung von E-Fuels. Was erwarten Sie davon?
Das ist ein sehr interessantes Projekt im Demonstrationsmaßstab. Wir versuchen, möglichst viel daraus zu lernen. Etwa, wie wir die Produktionskosten senken können, wenn wir die E-Fuel-Herstellung in einen großen Maßstab übertragen. Es ist wirklich wichtig, dass Kraftstoffe bezahlbar sind. Europa hat in den vergangenen ein bis zwei Jahren erlebt, was passiert, wenn Energie plötzlich sehr teuer wird.
Was muss der Staat beitragen, damit all die Dinge, von denen Sie reden, in großem Maßstab passieren können?
Wir brauchen unbedingt einen Preis für CO2. Der kann viele Formen haben. Ein Emissionshandelssystem, wie es in Europa existiert, ist denkbar. Ein politischer Ansatz wie beim Inflation Reduction Act in den USA ebenfalls. Es können aber auch Abgaben sein, die fällig werden, wenn man das CO2 nicht reduziert. Sobald der Preis für CO2-Emissionen höher ist als die Kosten für die Verringerung des Kohlenstoffs, werden die Projekte anfangen zu skalieren. Letzteres geschieht durch Investitionen in neue Technologien, durch die Ausweitung von Projekten und Skaleneffekte. Darin sehe ich unsere Aufgabe.
Wir produzieren den Wasserstoff aus Erdgas und lagern das entstehende CO2 tief im Untergrund ein. Dadurch wird etwa 98 Prozent weniger CO2 in die Luft emittiert als bisher. Wir können den Wasserstoff außerdem in Ammoniak umwandeln, was ein effizienter Weg ist, um die Energie des Wasserstoffs weltweit zu transportieren.
Viele Aktivisten würden Erdöl und Erdgas lieber gleich im Boden lassen. Das Treibhausgas zu verpressen, sehen sie als inkonsequent an.
Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Frage: Was ist der kosteneffizienteste Weg, um die Emissionen größtmöglich zu reduzieren? Können wir die Energiewende bezahlbar machen? Das Wie sollte dabei erst mal keine Rolle spielen. Es gibt hier einen großen Unterschied zwischen dem Inflation Reduction Act in den USA auf der einen Seite und den Ansätzen der EU. In Europa versucht man den Weg häufig vorzuschreiben. Man darf das nur auf die Art X oder Y oder Z machen. Aber dadurch macht man es per Definition teurer.
Wenn Sie durch das Hauptquartier von ExxonMobil in Houston spazieren, mit den Leuten reden, die schon Jahrzehnte in der Öl- und Gaswirtschaft arbeiten, wie reagieren die auf Ihre Pläne? Sagen die, diesen neuen Unsinn brauchen wir nicht? Oder sind die an Bord?
Als ich in die Firma kam, war ich mir tatsächlich nicht sicher. Es hätte so kommen können, dass die Leute sagen, jaja, setz dich in die Ecke da drüben und mach deine Sache alleine. Passiert ist aber das genaue Gegenteil. Das Ausmaß der Begeisterung ist unglaublich. Der Enthusiasmus für das, was wir tun, ist sehr, sehr groß und wirklich ermutigend. Einer der Vorteile bei ExxonMobil ist, dass wir all diese unglaublichen Fähigkeiten in den Bereichen Technik, Forschung und Durchführung von Großprojekten nutzen und daraus die richtigen Teams zusammenstellen können.
Schauen wir auf die Autoindustrie. Die hat inzwischen mehr als eine Billion Dollar in die Elektrifizierung ihrer Flotten investiert. Wie viel steckt ExxonMobil in das neue klimafreundliche Geschäft?
Die initiale Investition in den nächsten vier oder fünf Jahren wird 17 Milliarden Dollar betragen. Das ist aber nur der Start. Die Schwierigkeit ist weniger das Kapital. Sie besteht darin, die Projekte zu realisieren. Wir machen schließlich Dinge, die vorher noch nie jemand gemacht hat. Die Gesamtinvestition für die ersten drei Projekte liegt bei etwa einer Milliarde Dollar. Und wir haben die gleiche Wirkung wie wahrscheinlich Hunderte Milliarden, die bisher für ein paar Millionen Elektrofahrzeuge ausgegeben wurden.
Occidental Petroleum baut mit dem kanadischen Unternehmen Carbon Engineering zusammen gerade eine Anlage in Texas, die per Direct Air Capture CO2 aus der Luft filtert. Das soll dann ebenfalls im Boden verpresst werden. Auf die Art kann Occidental klimaneutrales Öl verkaufen. Ist das etwas, das auch Ihnen bei ExxonMobil vorschwebt?
Wir haben auch ein großes Technologieprogramm zu Direct Air Capture, an dem wir arbeiten. Wir glauben, dass diese Technik eine entscheidende Rolle bei der Energiewende spielen wird. Die Herausforderung besteht hier darin, das Ganze kostengünstig zu gestalten. Es ist eine Sache, etwas in kleinem Maßstab zu demonstrieren. Aber noch wichtiger ist es, das Ganze zu skalieren und die Kosten so zu senken.
Fossiles Öl auf diese Art klimaneutral zu machen, klingt charmant. Wird das den E-Fuels überlegen sein, die komplett mit Hilfe von Grünstrom hergestellt werden?
Die Welt wird wohl eine Kombination aus beidem nutzen. Hier müssen wir praktisch und pragmatisch vorgehen, anstatt ideologisch. Wenn E-Fuels an einem Ort funktionieren und Direct Air Capture zusammen mit Erdöl an einem anderen, oder wenn beides nebeneinander funktioniert, dann wäre das doch großartig. Denn wir brauchen all diese Dinge.
Sie sind in Chile ein Partner in der derzeit einzigen nennenswerten Fabrik zur Herstellung von E-Fuels. Was erwarten Sie davon?
Das ist ein sehr interessantes Projekt im Demonstrationsmaßstab. Wir versuchen, möglichst viel daraus zu lernen. Etwa, wie wir die Produktionskosten senken können, wenn wir die E-Fuel-Herstellung in einen großen Maßstab übertragen. Es ist wirklich wichtig, dass Kraftstoffe bezahlbar sind. Europa hat in den vergangenen ein bis zwei Jahren erlebt, was passiert, wenn Energie plötzlich sehr teuer wird.
Was muss der Staat beitragen, damit all die Dinge, von denen Sie reden, in großem Maßstab passieren können?
Wir brauchen unbedingt einen Preis für CO2. Der kann viele Formen haben. Ein Emissionshandelssystem, wie es in Europa existiert, ist denkbar. Ein politischer Ansatz wie beim Inflation Reduction Act in den USA ebenfalls. Es können aber auch Abgaben sein, die fällig werden, wenn man das CO2 nicht reduziert. Sobald der Preis für CO2-Emissionen höher ist als die Kosten für die Verringerung des Kohlenstoffs, werden die Projekte anfangen zu skalieren. Letzteres geschieht durch Investitionen in neue Technologien, durch die Ausweitung von Projekten und Skaleneffekte. Darin sehe ich unsere Aufgabe.
"Wir müssen praktisch und pragmatisch vorgehen, anstatt ideologisch"
Als früherer Investmentbanker wissen Sie, dass es dauerhaft kaum ohne Wachstum gehen wird. Glauben Sie, dass ExxonMobil einen Weg findet, trotz Energiewende weiter zu wachsen? Oder wird es ein schrumpfendes Unternehmen?
Wir werden auf jeden Fall ein Wachstumsunternehmen bleiben. Und der bedeutendste Teil der Wachstumsmöglichkeiten ist genau das, worüber wir hier sprechen. Wir sehen das kohlenstoffarme Geschäft, das wir aufbauen, als eine sehr, sehr große Chance. Wir wollen eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen und ein wirklich interessantes und überzeugendes neues Geschäft aufbauen.
Andere Ölfirmen haben sich unter anderem mehr oder weniger erfolgreich in der Windkraft versucht. Wäre das auch etwas für ExxonMobil?
Erneuerbarer Strom wird bei der Energiewende eine wirklich große Rolle spielen. Etwa die Hälfte der Energie wird wahrscheinlich irgendwann aus Erneuerbaren kommen. Die andere Hälfte wird aus molekülbasierten Lösungen entstehen, an denen wir gerade arbeiten. Diese werden auch Wind- und Solarstrom brauchen. Aber wird sind keine Experten für Wind- und Solarenergie. Und wenn man kein Experte auf einem Gebiet ist, wird es schwieriger, damit eine Rendite zu erwirtschaften. Es gibt aber viele große Projektentwickler, die das besser können. Mit denen werden wir zusammenarbeiten.